Integrative Babytherapie

Die Integrative Babytherapie wendet sich körperlichen und psychischen Verletzungen zu, die  vor, während und nach der Geburt entstandenen sind.
Wenn ein Baby schmerzhafte Geburtserfahrungen gemacht hat, kann es  sein, dass dies sehr ausgeprägte Schreiphasen zur Folge hat – auch noch Wochen nach der Geburt. Oder es vermeidet Augenkontakt, wirkt abwesend, möchte nicht berührt werden… solche Reaktionen können für Sie als Eltern belastend sein und dadurch möglicherweise auch zu weiteren Herausforderungen in Ihrer frühen Eltern-Kind-Beziehung führen. Wer wünscht sich  nicht ein glückliches und zufriedenes Baby?  Es ist dann für Sie schwer zu verstehen, weshalb Ihr Baby so unglücklich oder verzweifelt wirkt, obwohl doch die aktuellen Grundbedürfnisse wie z. B. Nahrung, Schlaf und liebevolle Zuwendung alle gestillt sind.
Ich bin geschult, die sehr spezifische Babykörpersprache zu verstehen, die das Baby benutzt, um sein Erlebtes mitzuteilen. Natürliche Bewegungsimpulse des Babys unterstütze ich und ermutige es damit, in seinen emotionalen Ausdruck zu kommen.
Zusammen mit  Ihnen als Eltern, begleiten wir Ihr Baby in einer wertschätzenden Atmosphäre, seine traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und stärken somit  Ihre Eltern-Kind-Beziehung.

Anwendung

Die Geburt Ihres Babys und die Veränderungen vor, während und nach der Geburt können auch für Sie mit großen Schwierigkeiten verbunden sein. Es kann hilfreich für Sie sein, Ihre  Erlebnisse und Gefühle dann mit anderen Menschen zu teilen. Mit Ihrem  Baby ist es ähnlich. Aus seiner Perspektive kann v. a. die Geburt  sehr schmerzhaft erlebt worden sein. Für manche kann es sogar eine traumatische Erfahrung sein. Während einer Behandlung gebe ich Ihnen als Eltern und Ihrem Baby den Raum diese schmerzhaften Erlebnisse auszudrücken. Diese zeigt es durch Geräusche, Gesten und Körperbewegungen. Ich arbeite mit diesen äußerlich erkennbaren  inneren Impulsen Ihres Babys, um es in seiner natürlichen Selbstregulation zu unterstützen.

Geschichte und Philosophie

Seit einigen Jahren gibt es diese neue therapeutische Richtung zur Erforschung und Behandlung von Stress, Trauma und Schock, deren Ursachen in der prä- und perinatalen Zeit – vor und während der Geburt – liegen.

Durch  jahrzehntelange Forschung im Bereich der prä- und perinatalen Psychologie und Medizin  ist bekannt, dass  traumatische Geburtserlebnisse auf Zellebene im körpereigenem System und Gewebe gespeichert sind. Die häufigsten Gründe für prä- und perinatalem Stress, Trauma und Schock sind, ein unerwünschtes Kind zu sein, Stress der Eltern während der Schwangerschaft, Abtreibungswünsche oder –versuche, ein verlorener Zwilling, Frühgeburt oder künstliche Geburtseinleitung, Narkose und Medikamente, Vergiftungen (Alkohol, Nikotin, Drogen), chirurgische Interventionen (wie Kaiserschnitt, Zange, Saugglocke), Nabelschnurkomplikationen, Beckenendlage, fehlendes Bonding und vieles mehr.

 Wenn eine Herausforderung zu groß wird, kann es sich als ungelöstes Trauma im Körper verankern und in unzähligen Alltagssituationen belastend wieder auftauchen.

Pioniere im Bereich der Säuglingspsychologie sind Dr. William Emerson und Karlton Terry.

Integrative Babytherapie ist u.a. hilfreich für Babys...

  • die eine sehr lange, sehr kurze oder sehr schwierige Geburt hatten

  • mit sehr langen und intensiven  Schreiphasen

  • die schwer zur Ruhe finden

  • mit Schlaf-, Ess- oder Trinkstörungen

  • die wenig Augenkontakt aufnehmen

  • die sichtbare Veränderungen der Kopfstruktur aufweisen

  • deren Entwicklung verzögert ist

…und für Kinder beispielsweise

  • mit Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche

  • mit gesteigerter Infektanfälligkeit

  • mit Kopfschmerzen und Prüfungsängsten

Anwendung bei Erwachsenen

Unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden werden zutiefst geprägt durch die Bedingungen, die wir während der Schwangerschaft und unserer Geburt erlebt haben. Die vorgeburtlichen Erfahrungen, sowie die Geburt selbst erzeugen eine Grundprägung, die viele Aspekte unseres Lebens beeinflusst: Entscheidungsfindung, Beziehungen, Antrieb, Süchte, Selbstbewusstsein, Essgewohnheiten, Intimität, Elternschaft.

Als Erwachsene können wir durch die Erforschung traumatischer Erlebnisse aus unserer pränatalen Zeit und unserer Geburt eingefahrene, uns-selbst-behindernde Verhaltensmuster dauerhaft verändern. Über das Körpergedächtnis sind wir in der Lage, uns zu erinnern und unseren Körper von Trauma und Schock zu befreien.